Aus meinem ersten Buch „Wenn ich die Wahl habe zwischen Kind und Karriere, nehme ich das Sofa“. Und es stimmt noch immer. Mehr als damals sogar vielleicht.
Ich mag die Idee von der Liebe. Aber ich bin Realistin. Ich weiß, wie kompliziert ich bin, wie ausdauernd man sein muss, um jemanden zu finden, der mit dieser Art von Kompliziertheit umgehen kann, wie viel Arbeit und Energie es kostet, eine Beziehung aufzubauen und sie zu pflegen.
Sicherlich, man bekommt für diese Arbeit im besten Fall auch einiges – und mir ist bewusst, wie sehr das nach einer mathematischen Gleichung klingt, aber am Ende kommt es dem doch auch nah. Denn sprechen wir nicht jedem, der sich in einer Beziehung befindet, in der es ein (andauerndes) Ungleichgewicht von Geben und Nehmen gibt, einen einigermaßen gesunden Menschenverstand ab? Es muss ein Gleichgewicht herrschen. Langfristig. Denn dass es in allen Beziehungen immer mal wieder Phasen gibt, in der der eine mehr Aufmerksamkeit benötigt als der andere, ist nachvollziehbar. Dauern diese Phasen an, arten Beziehungen in Arbeit aus, und zwar in jene Art von Arbeit, bei der man sich irgendwann fragt, ob sie gerechtfertigt ist.
Wenn Sie jetzt innerlich schreien, wie zynisch das klingt, wie traurig, wie kalt, und dass das ja bei Ihnen nie so war, dann gratuliere ich Ihnen. Sie haben das fulminante Glück, entweder eine leichter zu ertragende Persönlichkeit als ich zu haben oder einen Partner gefunden zu haben, mit dem sie (bisher) diese Phasen nicht durchmachen mussten.