Der Plan

Das, was ich beruflich mache, war so nie geplant. Zum einen, weil es diesen Beruf damals™️in meiner fern, fern zurückliegenden Jugend noch gar nicht gab. Facebook war nicht mehr als ein feuchter Gedankenfurz irgendwie in den Untiefen von Mark Zuckerbergs vor sich hinzuckendem Kleinhirn, ICQ war gerade aus der digitalen Plazenta gekrochen und MySpace winkte noch scheu am Horizont. Irgendwann also beruflich was mit dem Internet zu machen – vor allem in dieser Dimension – war wirklich nicht als Lebensidee vorgesehen.

Ich wusste als Heranwachsende vor allem eines: Ich wollte keinen Bürojob.

Dazu kann ich nur sagen: Haha. Hahahahaha. Ha. Well done.

Ich fand Anthropologie spannend. Archäologie. Ägyptologie. Oder in einem Zoo oder einer Auffangstation im Ausland zu arbeiten. Ich wollte also entweder was mit lebenden Tieren oder nicht lebenden Menschen machen.

Da sich die durchschnittlichen Menschen im Netz gerne wie Affen oder Zombies verhalten, könnte man durchaus die These vertreten, dass ich dieser Idee am Ende dann – wenn auch unbeabsichtigt – doch recht nahe gekommen bin. Der Unterschied ist jedoch: Von den lebenden Tieren oder nicht lebenden Menschen in meinem Berufsalltag versprach ich mir damals™️ einen erfreulichen Arbeitsalltag, wenn nicht sogar einen generell zufriedenstellenden Lebensverlauf. Jede:r, der sich länger als drei Minuten auf X aufhält, weiß, dass dieser Ort weder erfreulich noch zufriedenstellend ist. Er ist eher etwas, über das Sarte schreiben würde. Oder Dante. Oder de Sade. De Sade würde X lieben!

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Jahresrückblick 2024

Soweit ich weiß, schreibt oder macht oder veröffentlicht man Jahresrückblicke normalerweise, bevor das neue Jahr anfängt. Was eigentlich unsinnig ist, denn was ist, wenn in den letzten Tagen und Stunden des verbleibenden Jahres noch irgendwas Bahnbrechendes, Spektakuläres, Erwähnenswertes passiert? Etwas, was auf jeden Fall in so einen Jahresrückblick gehören müsste?

Ich glaube, das wird meine offizielle Begründung sein, warum ich erst jetzt auf 2024 zurückschaue. Weil die Wahrscheinlichkeit, dass in meinem Leben jede Sekunde – eben auch in der allerletzten – etwas Bahnbrechendes passieren könnte, einfach so fulminant groß ist.

Um ehrlich zu sein, habe ich mir im Vorfeld mehr Gedanken um den Zeitpunkt eines Jahresrückblicks gemacht, als darüber, was genau darin stehen soll. Aber da ich die Tastatur ja schon angeschmissen habe, mache ich den Wumms jetzt zu Ende …

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