Wisst ihr, welcher Tag heute ist? Also nicht der Wochentag oder welches Datum. Sondern welcher Tag. Es gibt ja für jedes Thema, jeden Furz, einen speziellen Tag. Allein im April gibt’s den Internationaler Kissenschlacht-Tag, Welt-Parkinson-Tag oder den National-High-Five-Tag in den USA. Das ist für Social-Media-Menschen super. Keine Idee für eigenen Content, für „richtige“ Inhalte? Kein Problem. Einfach eine komplett austauschbare Grafik basteln, auf der der Tag zelebriert und mit schwammig-mitfühlenden Worten darauf verwiesen und erklärt wird, warum der Tag heute so wichtig ist. Denn natürlich gibt’s neben dem Tag der Rosine, dem Rettet-die-Frösche-Tag oder dem Internationalen Tag des Nasebohrens (ich wünschte, ich würde mir die alle ausdenken …), immer wieder ernsthafte „Feiertage“.
An denen auf Krankheiten, Behinderungen, gesellschaftliche Probleme hingewiesen wird. Awareness-Tage halt. Das klingt doch super. Sehr seriös. Das kommt gut an in den entsprechenden Bubbles, jetzt nur nicht die passenden Hashtags vergessen, das wäre sonst blöd, wenn’s ja keiner mitkriegt und keiner liket und retweetet und teilt und bla. Denn darum geht es ja. Darin wird Awareness gemessen. Nicht in tatsächlicher Auseinandersetzung mit einem Thema. Sondern in Likes & Co.
Lässt sich auch in der nächsten Social-Media-Quartals Auswertung bei der Geschäftsführung viel eindeutiger darstellen – und so entscheiden, ob es sich lohnt [sic!], nächstes Jahr nochmal so einen Post zu machen.
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